Käppeleslinde
Ein Naturdenkmal von einmaliger Schönheit ist die alte Dorflinde vor der Agathakapelle. Das Alter dieser Sommerlinde wird von Fachleuten auf 800 bis 1000 Jahre geschätzt. Schon in der Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1868 steht geschrieben, die Linde sei "uralt, ganz hohl und von den Stürmen halb zerschlagen".
Besonders im Frühjahr ist es immer wieder ein kleines Wunder, wenn dieser ausgehölte Baum seine Kräfte mobilisiert und sich mit frischem Blätterwerk einkleidet. Der Stamm dieser Linde, im Volksmund auch "Käpelleslinde" genannt, ist vollkommen hohl und durch einen Eingang bequem begehbar. Das Innere dieses gewaltigen Baumriesen bietet einer ganzen Schulklasse Platz.
Diese Linde beeindruckt offensichtlich die Menschen seit vielen Generationen. In vielen Schriften wird sie beschrieben und erwähnt.
Im Jahr 1856 hat der Irische Schriftsteller James Henry eine Fußreise von Karlsruhe nach Bassano in Italien unternommen. Er kam dabei auch durch Hochmössingen. James Henry muss von der Ortschaft Hochmössingen begeistert gewesen sein, denn er hat Hochmössingen in seinem Buch genannt, das er über seine Reise verfasst hat. Henry schreibt in diesem Buch vom eindrucksvollen, ausgehölten Lindenbaum, durch dessen Öffnung man zum Himmel aufblicken kann.
Die Käppeleslinde ist Nationalerbe Bäume Deutschland
Am 26.09.2020 wurde die Hochmössinger Käppeleslinde feierlich als 5. Baum in Deutschland ins Nationalerbe Bäume Deutschland aufgenommen. Die Aufnahme in dieses Nationalerbe durch ein Kuratorium der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft soll dem Baum ein „Altern in Würde“ ermöglichen. Damit sind eine stärkere Beachtung und Förderung sensibler Pflege sowie verbesserte Bedingungen für das Altern des Baumes verbunden.