Abschiedsfeier für den Ersten Beigeordneten der Stadt Oberndorf am Neckar

Emotionaler Abschied von der kommunalpolitischen Bühne

Mit dem Ende seiner Amtszeit wird Lothar Kopf nach über 50 Jahren im öffentlichen Dienst die kommunalpolitische Bühne verlassen. Und obwohl er sich des Zitats von Moliere: „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ bediente, war die Phase des „Loslassens“ für diesen Herzblut-Kommunalpolitiker von großer Emotionalität geprägt. Dabei spielten mehrere Faktoren zusammen. Da auch der Himmel weinte – wie BM Matthias Winter dies in seiner spontan-humorvollen Art aufgriff – konnte die Abschiedsfeier in der ehemaligen Augustiner-Klosterkirche stattfinden, dem Kleinod, welches für Lothar Kopf immer schon eine Faszination ausgeübt hat. In diesem Ambiente stehen zu dürfen, umgeben von den Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, den Mitgliedern des Gemeinderats, den Ortsvorstehern und im Beisein der Familie – dem Bindeglied von Abschied und der Freude auf das Neue – bezeichnete er als bewegenden und gleichermaßen beeindruckenden Moment.

Mit Kompetenz und Weitsicht die Stadt Oberndorf nach vorne gebracht

Bürgermeister Matthias Winter sprach von einem ganz besonderen Tag – in mehrfacher Hinsicht. Denn als man vor 8 Jahren die neue Stelle des Ersten Beigeordneten der Stadt Oberndorf geschaffen habe, sei man ein Wagnis eingegangen. Dass ihm selbst leider nur 9 Monate der Zusammenarbeit vergönnt gewesen seien, bedauere er sehr. Denn in dieser relativ kurzen Phase habe er seinen Stellvertreter als vertrauensvollen und verlässlichen Partner kennengelernt, der ihm von der ersten Stunde an loyal zur Seite gestanden sei, mit dem man auf sehr angenehme Weise auch schwierige Themen besprechen konnte. Er habe ihm den Einstieg als BM von Oberndorf leicht gemacht, sich als guter Ratgeber erwiesen. Unvorstellbar wertvoll sei der erfahrene Kommunalpolitiker aufgrund seiner Sachkompetenz in der Diskussion politischer Themen gewesen. Fair, lösungsorientiert und über den Tellerrand hinausschauend habe man ihn als Teamplayer wahrgenommen, der die Stadt Oberndorf nach außen bestens vertreten und eloquent repräsentiert habe. Bei den städtischen Mitarbeitern genieße er hohes Ansehen und Respekt. Dass der scheidende EB es selbst auf der Zielgeraden nicht auslaufen lasse, sondern seine Aufgaben konsequent wahrnehme, Dinge abarbeite und ordne, zeichne ihn aus. So spreche für ihn, dass die Stelle des Ersten Beigeordneten ohne Diskussion nachbesetzt werde. 

Treffend, sehr persönlich und mit Esprit waren die Abschiedsgeschenke gewählt. „Merci“ stand für das Dankeschön für die Einrichtung des Online-Marktplatzes LOCALgenie, welche er sich auf die Fahnen schreiben dürfe; den Wellness-Gutschein überreichte BM Winter mit den Worten: „Damit auch sie einmal ins Schwitzen kommen“, denn er habe es als wohltuend empfunden, dass Lothar Kopf nichts aus der Ruhe bringen konnte. Als Erinnerung an seine 8 Jahre als EB, in welcher er einen phantastischen Job gemacht, Impulse gesetzt und die Stadt Oberndorf mit Kompetenz und Würde nach vorne gebracht habe, durfte Lothar Kopf das ihm so lieb gewordene Bild der Rotunde-Künstler aus seinem Arbeitszimmer im Rathaus mit nach Hause nehmen.

Dem Amt des Ersten Beigeordneten wesentliche Bedeutung beigemessen

„Es waren intensive, spannende und aufregende 8 Jahre, weshalb ich mich wieder so entscheiden würde“ – ein überzeugendes Resümee des scheidenden Ersten Beigeordneten der Stadt Oberndorf. Dass er dieses Amt so ausgefüllt habe, dass es nun unverzichtbar geworden sei und aufgrund seiner erbrachten Leistungen die Stelle wieder besetzt werde, erfüllte ihn mit Genugtuung, habe er damit doch sein erklärtes ganz persönliches Ziel erreicht. Vermissen werde er die Begegnungen auf so unterschiedlichen Ebenen, die Kommunikation, die Arbeit mit den Menschen und natürlich die Gestaltung der Kommunalpolitik. Dass Letzteres das Leben des CDU-Politikers so maßgeblich geprägt hat, dass Lothar Kopf die Erfüllung in der kommunalpolitischen Arbeit gefunden hatte, wurde offensichtlich bei seinem Streifzug durch 5 Jahrzehnte eines bewegten Berufslebens. Er zeigte sich stolz, auf die Spuren, welche er hinterlassen hatte, dass er mit der Gewissheit in den Ruhestand gehen kann, Anteil zu haben an Projekten und richtungsweisenden Entscheidungen für die Zukunft der Stadt Oberndorf. Natürlich seien die Dinge nicht immer so gelaufen, wie man sich das vorgestellt habe, doch habe er immer auf seine Fähigkeit als Teamplayer, seine Eigenschaft, nicht nachtragend zu sein und seinen Charakterzug der Loyalität gesetzt. Das Loslassen falle ihm schon etwas schwer, fühle er sich doch auch mit 70 Jahren noch energiegeladen. Davon darf nun seine Familie profitieren. Mehr Raum bekommen jetzt auch seine Hobbys wie Radfahren, Wandern und Reisen.

Dank an BM Winter für tolle Zusammenarbeit

Sein Dank ging in erster Linie an BM Matthias Winter für eine „tolle Zusammenarbeit“ in den vergangenen 9 Monaten, für dessen Akzeptanz als Ratgeber. Den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Mitgliedern des Gemeinderats dankte er für den vertrauensvollen Umgang, auch über seinen Geschäftskreis hinaus. Ein gutes Personal bezeichnete er als bestes Eigenkapital und so äußerte er den Wunsch, Menschen im Hause zu halten, die sich in verantwortlicher Position für die Stadt Oberndorf den Herausforderungen der Zukunft stellen wollen. Sein abschließendes Dankeschön richtete er an alle, die für ihn diese schöne Abschiedsfeier organisiert und durchgeführt haben.
„Wir sind eines Besseren belehrt worden“ – so Gemeinderätin Ruth Hunds, denn die SPD-Fraktion habe vor 8 Jahren das Wagnis nicht eingehen wollen, sondern andere Lösungen angestrebt. Doch man habe gelernt, die überzeugende Arbeit des Ersten Beigeordneten, die Gespräche auf Augenhöhe und die beachtliche Art, Probleme anzugehen, wertzuschätzen. Dieses Statement für die Stelle des Ersten Beigeordneten im Oberndorfer Rathaus bestätigte Lothar Kopf in seiner persönlichen Einschätzung: „Alles richtig gemacht!“.