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Aktuelle Mauserforschung

Der seltene Kunststoffschaft für den Mauser K98k

Waffen mit Kunststoffschäften sind heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Schon vor Jahrzehnten haben Militär- und Polizeibehörden auf der ganzen Welt die Vorteile synthetischer Materialien schätzen gelernt. Sie stehen für Wetterunempfindlichkeit, vereinen Flexibilität mit Robustheit und können relativ günstig produziert werden. Doch wann sind sie in Deutschland erstmals aufgetaucht? Der Waffenexperte Christian Sonntag geht dieser Frage nach.

Die Geschichte eines GewehrschaftsNussbaumholz war bis in die dreißiger Jahre Grundlage für die Herstellung von Gewehrschäften. Der Mauser K98k war ursprünglich mit einem solchen Schaft ausgestattet. Doch seine Massenherstellung für die Wehrmacht ließ das Material zur Mangelware werden. Ein Ersatzstoff musste her. Kenner der Waffenmaterie wissen, dass damals Schichtholz aus Buchenfurnieren das Nussbaumholz ablöste. Doch nur wenigen ist bekannt, dass es auch eine kleine Testreihe mit Schäften aus Kunststoff gab.

Christian Sonntag (rechts) mit Museums- und Archivleiter Simon Zimmermann (links)

Eine neue Studie entstehtChristian Sonntag hat zwei dieser seltenen Exemplare aufgespürt und im Juli dem Museum vorgestellt. Aus der Distanz sehen die Waffen mit ihren braunen Schäften den hölzernen Originalen zum Verwechseln ähnlich. Doch das trügerische Schimmern und die eigentümliche Oberflächenstruktur, verraten den verwendeten Werkstoff. Die genauen Hintergründe des damaligen Experiments verarbeitet er aktuell in einer Studie, für die er zahlreiche Archive und Sammlungen aufsucht. Mauserinteressierte dürfen gespannt sein.

Ein Mauser K98k mit Kunstoffschaft
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